Version gamma

Workshop: Den vernetzt-zellularen Ansatz für eine dezentrale & digitale Energiewende umsetzen: Warum und wie?

Der von Germanwatch, BUND und IÖW gemeinsam organisierte Workshop verbindet einen Impulsvortrag mit einer ausführlichen, interaktiven Arbeit in Kleingruppen. In der Theorie sind vernetzt-zellulare Ansätze für die Koordination eines auf erneuerbaren basierenden, dezentralen Energiesystems gut beschrieben. Die Grundidee ist es, in Zellen zu denken, die jeweils durch Energienetze (Strom, Gas, Wärme, Verkehr) und Kommunikationsnetze (z.B. Kupfer, Glasfaser, Funk) miteinander verbunden sind. Grundsätzlich wird ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch auf der niedrigsten machbaren Ebene angestrebt. Nach dem Motto "Klingt gut. Aber wie weiter? - und was bedeutet machbar?" soll dieser Workshop einen Raum bieten, Umsetzungsstrategien zu entwickeln und zu diskutieren. Mit möglichst unterschiedlichen Akteuren wollen wir darüber nachdenken welcher konkreten nächsten und übernächsten Schritte es bedarf, um von der Theorie in die gelebte Praxis zu kommen. Über den Workshop hinaus ist ein langfristiger follow-up Prozess angedacht.

Eine integrierte Energiewende mit zeitlich und örtlich breit verteilten Anlagen von Erzeugung und Verbrauch, die eine hohe zeitliche Fluktuation aufweisen und aufeinander abgestimmt werden müssen, sei es im Haus, im Stadtteil, der Stadt, bundes- und europaweit, bedürfen einer digitalen Regelung. Wesentlich für die Integration fluktuierender und steuerbarer Energiequellen, ihre Prognosen, ihre Abrechnung, der Verbindung mit dem Netzbetrieb, der Verbindung mit Verkaufsprodukten, ihre Abrechnung, Abgleich und Steuerung in Bilanzkreisen oder dezentralen regionalen Energiezellen ist deren digitaler Datenaustausch.
In der Theorie sind vernetzt-zellulare Ansätze nach dem Vorbild der Kommunikationstechnik für die Koordination eines auf erneuerbaren basierenden, dezentralen Energiesystems gut beschrieben. Die Grundidee ist es, in lokalen und übergeordneten Energiezellen zu denken, die jeweils durch Energienetze (Strom, Gas, Wärme, Verkehr) und Kommunikationsnetze (z.B. Kupfer, Glasfaser, Funk) untereinander verbunden sind. Es wird ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch auf der niedrigsten machbaren Ebene angestrebt.
Ein dezentraler vernetzt-zellularer Ansatz könnte auch die „Digitalisierung“ im Zaum halten und auf sinnvolle Schritte begrenzen. Diese wären verbunden mit der Organisation dezentraler und regionaler Bilanzkreise (in denen werden Einspeisungen und Verbräuche bilanziert). Eine vernetzt-zellulare Methodik bedeutet hierbei, dass nur so viele Daten bei der Steuerung und Abrechnung innerhalb einer „Zelle“ (Haushalt, Stadtteil, Stadt, Region) erhoben werden und verarbeitet werden, wie für diesen im wahrsten Sinne begrenzten Zweck und „Digital-Raum“ erforderlich ist. Nur die Daten, die für den Betrieb übergeordneter „Zellen“ und Ebenen erforderlich sind, müssen und dürfen aggregiert weitergebeben werden – mehr muss dann auch nicht nötig sein.
Neben der Frage der Daten ist die hohe Resilienz eines zellularen Systems ein zentrales Argument dafür. Die Idee ist, dass im Notfall jede Zelle sich und insbesondere ihre kritischen Infrastrukturen sich selbst versorgen kann. Digitalisierung ist der große Hoffnungsträger und „Enabler“ einer dezentralen Energiewende. Sie bringt aber gleichzeitig die größte Verwundbarkeit mit sich, die alles Bisherige in den Schatten stellt: ein großflächiger und langanhaltender Blackout ist möglich, der nicht nur das Stromsystem, sondern mit ihm alle kritischen Infrastrukturen lahmlegt, also IKT, Gesundheitssystem, Polizei, Feuerwehr, Lebensmittelversorgung, Verkehr etc. Die Folgen können Bürgerkriegszustände und eine fundamentale Bedrohung unserer Gesellschaft sein.
Nach dem Motto "Klingt gut. Aber wie weiter? - und was bedeutet machbar?" soll dieser Workshop einen Raum bieten, Umsetzungsstrategien zu entwickeln. Mit möglichst unterschiedlichen Akteuren wollen wir darüber nachdenken welcher konkreten nächsten und übernächsten Schritte es bedarf um von der Theorie in die gelebte Praxis zu kommen. Je diverser der Hintergrund der Teilnehmer, desto umfassender wird das Bild sein, das wir zeichnen können. Wir ermutigen daher ausdrücklich Teilnehmer mit verschiedensten Hintergründen teilzunehmen. Es ist beabsichtigt, im Nachgang des Workshops auch tatsächlich zusammen an der weiteren Umsetzung eines vernetzt-zellularen Ansatzes zu arbeiten.